Frisch erpresst – Die Diskussion in der katholischen Kirche

Auch in der katholischen Kirche regt sich Unmut über die aktuelle Kirchenpolitik.

Wer nicht zahlt, darf nicht Mitglied der katholischen Kirche sein. So hat es das Bundesverwaltungsgericht entschieden, so sehen es die deutschen Bischöfe, so sieht es Rom. Doch für immer mehr Geld bekommt der Gläubige immer weniger Gott

Von Michael Rutz (Christ & Welt Ausgabe 41/2012)

„Die 4,8 Milliarden Euro pro Jahr, die die 25 Millionen Katholiken in Deutschland allein in die Kasse ihrer Kirche spülen (und bei den Protestanten ist das nicht viel geringer), sind ein Ruhekissen, auf dem die Organisation sich gut betten kann. Die katholische Kirche stiftet mit ihrem Geld auch gewiss viel Segen: in Krankenhäusern, Schulen, Kindergärten, in der Weltkirche. Nur dort, wo es herkommt, kommt es immer weniger an – beim deutschen Kirchensteuerzahler, in der Gemeinde.

Aber wer zahlt, möchte für sein Geld auch eine Gegenleistung sehen. Er will eine funktionierende Gemeinde vor Ort als Zentrum der Glaubenspraxis, in der die heilige Messe am Sonntag ebenso angeboten wird wie die spirituelle Begleitung durch den Gemeindepfarrer, als biblischen Wesenskern der Kirche. Erwarten darf der Kirchensteuerzahler auch Angebote zur christlichen Sozialisierung der Familie, vor allem der Kinder: Jugendgruppen, Ministranten- und Pfadfinderstunden, attraktive musikalische Gemeindearbeit durch einen Kantor, Förderung der christlichen Arbeitsgemeinschaften im vorpolitischen Raum. Nur solche Gemeindearbeit sichert auch den Zusammenhalt, und zwar am Ort, wo die Gläubigen sind.

Die Wirklichkeit indes sieht anders aus: Gemeinden werden aufgelöst („zusammengelegt“), ihre Finanzmittel trotz höchster Kirchensteuereinnahmen gekürzt, ein Pfarrer muss, mit heißen Autoreifen, oft drei oder mehr Gemeinden betreuen, die Zeiten für die heilige Messe werden revidiert, in manchen Gemeinden wird die Messe – wenn überhaupt – nur noch am Samstag angeboten. Ein anderes Angebot kommt, wenn nicht ein Pfarrer vor Ort mit Ruhe und Hingabe für seine Gemeindemitglieder da sein kann, gar nicht mehr zustande. Kurz: Die Kirche verlässt ihre Gläubigen.“

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