Die EKiR im Umbruch

Von Hans-Jürgen Volk

Operationen an einer Landeskirche

Die  Evang. Kirche im Rheinland (EKiR) befindet sich erneut in einer Phase  des Umbruchs. Der mit einem Führungswechsel Anfang 2013 verbundene  Kurswechsel gibt Anlass zu neuerlicher  Reformkritik. Hans-Jürgen Volk über anfängliche Hoffnungen und erste  Ernüchterungen.

„Eine Begründung für  die Umbauprozesse war die Finanzlage und vor allem die langfristige  finanzielle Perspektive. Hier orientierte man sich an EKD-Zahlen,  vereinfachte diese wie folgt: »Die evangelische Kirche wird im Jahr 2030  ein Drittel weniger Mitglieder als 2002 haben und nur noch über die  Hälfte ihrer Finanzkraft verfügen.«4 Die »einfache Formel«  war geboren, die von nun an gebetsmühlenartig von Superintendenten und  Kirchenleitungsmitgliedern vorgetragen wurde. Es zeigte sich, dass nicht  viel dazu gehört, eine Landeskirche dauerhaft in eine depressive  Stimmung zu führen, zumindest was die Finanzentwicklung betrifft. Mit  der Realität hatte dies wenig zu tun: 2002 verfügte die EKiR über ein  Nettokirchensteueraufkommen von 529 Mio. Euro, 2013 werden es über 600  Mio. Euro sein. Nominal ist dies eine Steigerung von 14,5%. Auch unter  Berücksichtigung des Kaufkraftverlusts entspricht die tatsächliche  Finanzentwicklung seit über 10 Jahren keineswegs dem mit der »einfachen  Formel« dargestellten Negativszenario.

Die zweite Begründung  insbesondere für verfassungsrechtliche Veränderungen bestand in der  wachsenden Komplexität, die angeblich Presbyterien überfordern würde.  Das synodale Element müsse gegenüber dem presbyterialen gestärkt werden.  Durch »Reform«-Maßnahmen im Einheitslook wie die Forderung nach einem  Personalkonzept der Kirchenkreise, eine halbherzige Reform der vordem  dezentralen Rechnungsprüfung, die Umstellung auf NKF (»Neues kirchliches  Finanzwesen«) oder eine Verwaltungsstrukturreform vergrößerte man  allerdings die Komplexität und unterschätzte das Problem gesteigerter  Komplexität von zentral gelenkten Prozessen in einer derart  vielgestaltigen Landeskirche. Die Folge dieser Selbstüberschätzung war,  dass kaum etwas gelang, vieles aber gründlich daneben ging.“

Lesen Sie hier den ganzen Artikel im Deutschen Pfarrerblatt Nr. 10/2013:
http://www.pfarrerverband.de/pfarrerblatt//index.php?a=show&id=3466

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